Die „Nordostwand“ steht hinter Bülach
Dominik | 22. Januar 2007Also eigentlich war das ja nicht unser Ziel, dass wir gleich im Vordergrund stehen und nur noch ein kleiner Absatz beiläufig über das Spiel informiert. Wie auch immer, unsere Stammtischidee fand nun schon zum zweiten Mal im Zürcher Unterländer Erwähnung. Das wollen wir natürlich niemandem vorenthalten, deshalb hier der Artikel in voller Länge. Nach dem anstrengenden Fotoshooting sind Anfragen bezüglich Autogrammkarten nun aber bitte an unseren Pressesprecher zu richten 😉
Bülach Floorball gewann gestern Sonntag in der Nationalliga B mit 3:2 gegen Thurgau/Wuppenau. Der eigene Fanclub im Rücken scheint zu nützen – die Finalpoule ist greifbar nahe.
Die Militärhalle in Bülach schrieb zuletzt nicht eben glorreiche Schlagzeilen. Infolge starken Windes war sie in den letzten zehn Tagen zweimal geschlossen worden, weil aufgrund geänderter Anforderungen Zweifel an der Statik des Gebäudes aufgetaucht waren. Die Halle hat zwar schon manchen Sturm unbeschadet überlebt – aber sicher ist sicher. Bülach Floorball war von den Massnahmen allerdings nicht betroffen; der Trainingsbetrieb konnte plangemäss abgewickelt werden.
„Wie eine Wand hinter dem Team“
Fast schon etwas ironisch mutet da der Name des Bülacher Fanclubs an: „Nordostwand“ nennt sich dieser, weil jene Wand, an der bei den Spielen die Zuschauer stehen nach Nordosten ausgerichtet ist. „Zu Beginn der Saison lief es den Bülachern nicht gut, und die Unterstützung fehlte“, erklärt Wild. Da sei die Idee eines Fanclubs entstanden. Dessen Ziel ist es, mehr Zuschauer und damit eine bessere Stimmung in die Militärhalle zu bringen. So standen denn die Gründer Marcel Volkart und Dominik Wild eine halbe Stunde vor Spielbeginn beim Eingang und brauten Punsch. Sie erinnerten dabei mit ihrem grossen Kessel ein wenig an den Druiden Miraculix aus den „Asterix“-Bänden. Der Zaubertrank diente in diesem Fall aber höchstens dem Ölen der Fan-Stimmbänder – und in der eher kühlen Halle dem Wärmen des Magens.
Die Bülacher Fanclub-Gründer Marcel Volkart (links) und Dominik Wild hoffen auf mehr Publikum an den Floorball-Spielen.
Zusätzlich wurden Rasseln verteilt, die von einem Bülacher Spielwarengeschäft gesponsert sind. „Wir haben verschiedene Geschäfte für irgendwelche Gaben angefragt“, so Volkart. Immerhin konnten so auch schon einmal Luftballons verteilt werden. Der (noch) kleine Fanclub verfügt übrigens sogar über eine eigene Homepage, auf der unter anderem über Mitgliederbeiträge aufgeklärt wird. Sie betragen „sensationell günstige null Franken, und darum gibt es auch keinen Grund, nicht mit dabei zu sein“, wird dort verkündet.
Davon, dass auch die Nordostwand der Bülacher Halle marode sei, wollen Wild und Volkart nichts wissen. Lieber greifen sie zu Bildern: Sie sei legendär und Volkart ergänzt: „Die Nordostwand ist nicht nur eine Wand aus Backsteinen, sondern dort versammeln sich die Leute, die wie eine Wand hinter dem Club stehen.“
Träume von der Nationalliga A
Gestern Sonntag war Floorball Thurgau/Wuppenau in der Kasernenhalle zu Gast. Die Nordostschweizer erwischten den besseren Start und gingen durch Sandro Fuchs früh in Führung. Doch die Unterländer, die im Hinspiel noch klar mit 2:7 verloren hatten, kämpften – Sinnbild dafür war das 2:1 durch Andy Bachmann, das er spektakulär mittels Hechtsprung im Flug erzielte. Am Ende hiess es 3:2 zugunsten Bülachs, das der Finalpoule damit einen Schritt näher gekommen ist. Die Unterstützung des eigenen Fanclubs scheint zu nützen. In diesem wird bereits von der NLA geträumt – auch wenn diese offiziell nicht das Ziel des Teams ist.