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Aus und vorbei, die WM ist schon zu Ende

Dominik | 20. Mai 2007

Die WM 2007 ging gestern zu Ende. Der neue Weltmeister heisst Schweden. Einmal mehr hat sich bestätigt, dass man gegen Schweden einfach seine vorhandenen Chancen verwerten muss, sonst wird man verlieren. Schweden ist da momentan ähnlich wie die deutschen Fussballer in den 90er Jahren. So verloren die Schweizerinnen im Halbfinal, wo sie in den letzten Minuten noch einige Ausgleichsmöglichkeiten besassen. Die beiden Teams schenkten sich eigentlich nicht viel, die Schweizerinnen waren nahe dran. Wie auch in den beiden Begegnungen Finnland gegen Schweden (Gruppenspiel und Final) entschieden nicht herausgespielte Tore die Partie, denn die Spiele zwischen den Top 3-Teams der Welt waren wahrlich kein Augenschmaus. Körpereinsatz, Schüsse und Gewürge im Slot waren schlussendlich erfolgsbringend. Kein Wunder also, dass mit Schweden das körperlich stärkste Team den Titel gewann.

Hinter den Top 3 Teams kam es zu einem Zusammenrücken. Lettland, Tschechien, Dänemark, Russland und Norwegen spielen auf ähnlichem Niveau. Bemerkenswert der Niedergang des norwegischen Teams, das mit dem achten Platz die bislang schlechteste Rangierung erzielte. Überraschend hingegen, wie sich Aufsteiger und Gastgeber Dänemark in den letzten beiden Jahren entwickelt hat. Stellvertretend kann man dafür die 18jährige Lise Munk herausheben, die für Dänemark etwa dasselbe symbolisiert, wie Jill Quek für Singapur. Bei jedem Dribbling des Ausnahmetalents mit der Figur eines Kleiderschranks ging ein Raunen durch das Publikum, das irgendwie sogar lieber irgendwelche solche Schönspielereien als Tore zu sehen schien. Fast hätte es den Däninnen sogar für den Halbfinaleinzug gereicht, doch im letzten Gruppenspiel unterlagen die Gastgeberinnen Lettland mit 3:5. Das fünfte Tor schossen die Lettinnen direkt im Anschluss an einen Freischlag, bei dem sie eigentlich den Ball aus Fairplay hätten zurückspielen sollen. So konnte man den Lettinnen den erstmaligen Halbfinaleinzug leider nicht wirklich gönnen.

In der B-Division ist das Niveau merklich gestiegen. Das junge polnische Team (im Durchschnitt 19,7 Jahre), von dem wir auch schon berichtet haben, schaffte den völlig verdienten Aufstieg. Sie ersetzen 2009 Singapur, das es tatsächlich nicht fertig brachte, gegen ein amerikanisches Team zu gewinnen, das nur aus 9 Felspielerinnen bestand. Singapur hat sich in den letzten zwei Jahren nicht weiter entwickelt, an der Heim-WM hatte das Team sogar eher noch mehr Drive und war weiter praktisch alleine von Jill Quek abhängig, die 7 von 10 Toren schoss. Allerdings, und das muss gesagt sein, haben sich die Amerikanerinnen mit dem Ligaerhalt wahrlich keinen Gefallen getan. Sie werden auch in zwei Jahren wieder mit hohen zweistelligen Resultaten vom Platz geschossen werden, während sich Singapur in der B-Division wieder fangen kann. Die Aufstockung auf 10 Teams hat sich, wie schon vorausgesagt, als absolute „Furzidee“ herausgestellt.

Die Nordostwand hat sich, wie wir auch schon berichtet haben, stark für das Team aus Japan engagiert. So wurden wir aus Dankbarkeit sogar mit Team-Shirts ausgerüstet und jedes Mal, wenn uns die Spielerinnen über den Weg liefen, wurden wir mit „Thank you, thank you“ nur so überhäuft. Das Fanen in der kleineren Halle war vergleichbar mit einem NLB-Auswärtsspiel, weshalb wir uns dort auch irgendwie wie „zu Hause“ fühlten. Das spärlich erschienene Publikum – 1500 im Final, da hatte es sogar im fernen Singapur mit 2600 noch mehr – überzeugte sowieso nicht gerade mit Engagement. So heizten wir teilweise auch noch anderen Zuschauern ein. Die Norweger zum Beispiel waren nach einem spontan angerissenen „Norge, Norge“ schon deutlich aktiver. Von alleine lautstark waren wenigsten die Polen, wobei dies ein Vater irgendwie falsch verstand. Wenn jeweils „Polska, Polska“ durch die Halle schallte, blieb er jeweils standhaft bei „Agata, Agata“. Erwähnenswert auch die drei lauten Letten, von denen einer nach dem realisierten Halbfinaleinzug sofort ein Mikrofon von Radio Latvija zückte, das Rufen einstellte und an den Spielfeldrand rannte, um ein Interview zu machen.

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Die Konsequenz daraus war leider, dass die Stimme der Präsidenten schon nach 5 Minuten im Halbfinal im Eimer war, man beachte aber seine stilsichere Mütze. Janu, wenigstens hat es die Nordostwand mit Fahnenschwingen ins TV gebracht. Da sind wir Schweizer nämlich eine Macht: Beitrag «Sport aktuell» (jeweils nach 00:20 und 01:05)

Auf dem Weg zurück nach dem Finalspiel erwischten wir den Physiotrainer von Balrogs Frauenteam und Freund der schwedischen Natispielerin Lisah Samuelsson, der selber fünf jahre in der Elitserien gespielt haben will, wie er stinkfrech an die Arena Nord pinkelte. Da wir im gleichen Hotel logierten, erklärte er uns auf dem Weg, dass er das defensive Spiel der schwedischen Trainer hasse, er wolle lieber 7:8 verlieren, als 2:1 gewinnen. Zudem gab er uns noch den Tipp, dass die eigentliche After-Party in unserem Hotel steigen soll. Als wir später nach dem Abendessen wieder zurück ins Hotel kamen, trafen gerade die Schwedinnen ein. So nahe wie Generalsekretär Marcel Volkart kam dem Pott sonst kein Schweizer:

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Die WM-Party begann für die „Crazy Cannucks“ allerings schon während dem Finalspiel. Ganze 2 Liter Bier zählten wir bei zwei Kanadierinnen, die dann auch nicht wenig überraschend nicht mehr an der eigentlich Party aufkreuzten. Als wir dort auftauchten, erinnerte das eher an einen Kindergeburtstag. Da eine Party ohne die Polinnen sowieso keine richtige Party sein kann und dort hauptsächlich die Deutschen feierten, verabschiedeten wir uns schnell wieder. Später am Abend einigte sich übrigens Nordostwand-Präsident Dominik Wild mit dem holländischen Verbandspräsidenten Hans Botman, sozusagen unter Präsidenten also, dass beide die Deutschen einfach nicht mögen. Und tatsächlich hatte es der Tipp des schwedischen Pinklers in sich, allerdings müssen wir über den Rest der Party leider den Mantel des Schweigens legen. Wir sagen nur: „Uiuiuiuiui!“

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Hä, wer ist denn das? Samuel Meier macht die Videoaufnahmen für die CH-Nati und ist dadurch so populär geworden, dass ihm der Verband 250 Autogrammkarten drucken liess. Sein Kommentar dazu war: „Hirnverbrönnt, gäll?!?“

Das Fazit der WM fällt schlussendlich positiv aus. Die Arena Nord war als Austragungsort einfach perfekt. Dank zwei Hallen in einem Gebäude konnte auch kurzfristig noch entschieden werden, welches Spiel man schauen will. Die Organisation war grundätzlich gut, es war deutlich spürbar, dass sich die Veranstalter grosse Mühe gaben. Deshalb kam die WM 2007 bei uns auch deutlich besser an, als die letztjährige Herren-WM in Schweden. Enttäuschend allerdings waren die Zuschauerzahlen, auch bei Spielen des Heimteams war nie die Hölle los. Überraschend allerdings, dass die Stimmung in den entscheidenden Spielen trotzdem besser war als 2006 im Globen, das hätten wir den sonst so kühlen Finnen und Schweden nicht gegeben.

Da uns Giovi Marti, der Pressechef des Schweizer Verbandes, sein seit Singapur versprochenes Bier noch immer nicht eingelöst hat, werden wir jetzt etwas frech. In einem Restaurant hier in Frederikshavn haben wir doch eine Figur gefunden, die Giovi wie ein Ei dem anderen gleicht. Sorry, den können wir uns jetzt echt nicht verkneifen:

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Eine der besten und intensivsten Weltmeisterschaften, die wir bislang erleben durften, ist damit zu Ende, die Woche ging wieder viel zu schnell vorüber. Den Pott holen wir uns übrigens 2009 in der Höhle des Löwen wieder zurück. Die Nordostwand meldet sich damit ab, in der nächsten Woche geht unser Trip mit dem Auto gemütlich zurück nach Kopenhagen. Liebe Grüsse aus Frederikshavn.

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